Gastautorin Izabela Brzozowska von Transparent Heart beschäftigt sich intensiv mit dem Zyklus und seiner Auswirkung auf Frauen. Als „Moon Mother“ (die genaue Erklärung findest du hier) und Deutschland-Koordinatorin von „Womb Blessing“ lehrt sie Frauen im Einklang mit ihrer Periode zu leben und ihre weibliche Urkraft aus der Menstruation zu schöpfen. In diesem Text erklärt Izabela, welche Phasen der Zyklus hat und veranschaulicht deren Stärken am Beispiel hinduistischer Göttinnen.

Die Bilder vom „Frau Sein“ werden uns von den Medien und der Werbung jeden Tag vor Augen geführt. Und ob wir wollen oder nicht, beeinflussen diese Darstellungen das Selbstbild als Frau, das Körperbild, die Sexualität, die Berufsentscheidungen, die Beziehungen und die Lebensweisen. Die Erfüllung dieser Klischees von der Mutter am Herd bis zur immer bereiten Gespielin nährt uns allerdings nicht von innen. Damit wir ein erfülltes Frausein leben können, brauchen wir gute Vorbilder und das Wissen, uns von innen heraus zu erfüllen und mit der Weisheit zu verbinden.

Stärke aus dem Zyklus schöpfen

Was bedeutet es, wieder ganz Frau zu sein? Wo sind die Orte, an denen wir uns mit authentischer Weiblichkeit verbinden können? Wie sollten Frauen in unserer Gesellschaft leben? Miranda Gray, Begründerin der Worldwide Womb Blessings, schreibt in ihrem Buch „Roter Mond“ über die Kraft, die wir aus der Verbindung unseres Zyklus schöpfen können. Das Wissen über die persönliche authentische Weiblichkeit schlummert in jeder Frau und kann durch ein Leben im Einklang mit dem Zyklus erfahren werden. (Wie schreibt hier Tina)

Gray teilt den Zyklus in vier Phasen, die auf vier Archetypen der Frauen basieren. Jede Phase unterstützt unterschiedliche Potenziale in der Frau. Izabela zeigt, wie folgenden hinduistische Göttinnen sowohl spirituelle als auch alltägliche Dimension in den jeweiligen Phasen öffnen. Sie weisen, wie innere Wegweiser, auf das tiefer liegende Wissen, welches uns zur Verfügung steht, hin. Diese Weisheit ist in jeder Frau. Wir müssen dafür nicht religiös sein oder es im Außen suchen.

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Die vier weiblichen Archetypen

Die Göttin DURGA wirkt in der Zeit der Prä-Ovulation (nach der Menstruation / vor der Ovulation). Sie steht für den Frühling, für die Zeit der Ausrichtung, in der Frau nach vorne und für sich gehen möchte. Selbstbewusstsein und Mut unterstützen diese Phase, um sich für die eigenen Ziele durchzusetzen. Die Konzentrationsfähigkeit ist optimal für die Bewältigung von Aufgaben, in denen wir Kraft und Durchhaltevermögen benötigen. Den größten Nutzen ziehen wir aus dieser Phase, wenn wir aufhören Schuldgefühle für unsere „eigennützigen“ Projekte zu haben und mit voller Kraft für unsere Ziele und Träume gehen.

Die Göttin LAKSHMI wirkt in der Zeit um die Ovulation (Eisprung). Sie symbolisiert den Sommer, der seine Früchte nach außen trägt und verschenkt. Eine Zeit, in der unsere Kontaktfreudigkeit sehr hoch ist und wir Freude daran haben, andere Menschen zu unterstützen oder einfach Zeit mit ihnen zu verbringen. Diese Zeit nutzen wir optimal mit nährenden Kontakten mit der Familie und Freunden, sowie auch für alle Termine, in denen wir uns oder unsere Arbeit in der Öffentlichkeit repräsentieren. Den größten Nutzen ziehen wir aus dieser Phase, wenn wir uns erlauben die mütterliche Seite in uns auszuleben, für andere da zu sein und unser soziales Leben voll auszuschöpfen.

Explosive Energie und Sterben

Die Göttin KALI wirkt in der Zeit der prämenstruellen Phase. (vor der Menstruation). Sie steht für den Herbst, der sich wieder in sich zurückzieht. Diese Zeit ist die kreativste Zeit, in der wir ungezähmt den Kanal der Kreativität und Lust leben möchten. Oftmals geht diese Phase mit viel Spannung einher, wenn diese ungestüme Kraft keinen Ausdruck findet. Etwas in uns stirbt, bevor es wieder geboren wird. Diese Zeit bringt weniger Geduld in uns auf. Daher eignen sich kürzere und kraftvolle Aktivitäten. Das höchste Potenzial liegt in der Innovation von Neuem und in der Intuition. Den größten Nutzen ziehen wir aus dieser Phase, wenn wir diesen Schub an explosiver Energie einen kreativen Ausdruck verleihen. In dieser Phase ist es wichtig, Gedanken und Gefühle von Selbstzweifel und Negativität kein Gewicht zu geben und sich zwischendrin mehr Ruhepausen zu gönnen.

Die Göttin CHINNAMASTA wirkt in der Zeit der Menstruation. Sie steht für den Winter, die Zeit des Sterbens und der Dunkelheit, das absolute Loslassen, aber auch die absolute Verbindung zum Göttlichen. Diese Phase ist optimal, um sich an die wahre Natur zu erinnern, was Frausein im Kern ist und immer sein wird. Selbstlosigkeit steht im Vordergrund. Wichtige Lebensfragen können in dieser Phase Antworten finden. Die Zeit der Blutung ist vor allem eine Reinigung, die mit dem Blut Altes entlässt. Den größten Nutzen ziehen wir aus dieser Phase, wenn wir uns Zeit für das Loslassen nehmen können und den meist einhergehenden Energieabfall akzeptieren. Dann können die tiefen Einsichten Raum und Zeit in uns finden. Wir tanken Kraft und richten den inneren Kompass für den nächsten Zyklus aus.

Mit dem Zyklus Sinnhaftigkeit erleben

Das Zusammenspiel dieser Phasen macht uns ganz und schenkt uns das Gefühl von Sinnhaftigkeit. Jeder Monatszyklus beginnt mit einer Geburt, neuer Energie und endet mit einem Tod, dem Loslassen von Ereignissen, die in diesem Zyklus passiert sind. Die Beschäftigung und das innere Sinnieren der Göttinnen-Archetypen in uns als Frau ermöglicht die tiefer liegende Weisheit, daraus zu schöpfen und sie zu nutzen. In einer Welt, in der die Ausrichtung stark nach außen gerichtet ist, gibt die Weisheit des Zyklus eine innere Ausrichtung. Dieses tiefe Wissen sorgt für Kraft und Orientierung, was Frausein in unserer heutigen Zeit bedeuten kann.

Die zyklische Natur wirkt auch in Frauen, die postmenstruell sind, also keine monatliche Blutung mehr haben. Sie vereinen alle Weisheiten der Archetypen in sich und können sich nach den Mondphasen ausrichten. In ihrer reinsten Form symbolisieren sie das Licht aus den vier Phasen. Oftmals werden bestimmte Archetypen, die im Leben verdrängt oder wenig gelebt worden sind, noch mal richtig ausgelebt, um voller und ganzer zu werden. Eine Frau, die von innen leuchtet.