Nach Jahren als Single besucht Jana das erste Mal eine Sexparty. Eigentlich will sie nur am Rand stehen und zusehen, doch dann kommt alles ganz anders…

Mein Kumpel erzählt mir von einer privaten Sexparty und fragt: „Bist du dabei?“. Meine erste Reaktion: Langsam, langsam. Ich gewöhne mich, nach einer heftigen Trennung, gerade erst wieder daran überhaupt körperlich in Kontakt mit Menschen zu stehen und du kommst gleich mit einer Sexparty um die Ecke?

Mein Problem mit Sexpartys

Ich habe über ein Jahr bewusst eine Pause von Dating, Casual Sex und Beziehungen mit Männern gemacht. Nach einer heftigen Trennung aus einer intensiven Partnerschaft, in der ich mich vergessen hatte und einer ungesunden neuen Begegnung (ich ziehe scheinbar die falschen Männer an), war diese Pause dringend nötig. Noch dringender, weil mir auch bewusst wurde, dass ich seit meinem 19. Lebensjahr nie wirklich allein war. Entweder in einer monogamen, langjährigen Beziehung oder jedes Wochenende in einem anderen Bett.

Nach vielen Coaching-Sessions, Aufstellungsgruppen, energetischer Heilarbeit, durchheulten Nachmittagen und vielen tiefen Gesprächen mit meinen Ladies, wollte ich raus aus meiner selbstgebauten Höhle. Endlich wieder unter Leute. Spaß haben. Neues entdecken. Wieder Abwechslung in mein Leben bringen, die ich so sehr liebe. Und vor allem herausfinden, welche Männer ich heute anziehe, wie ich auf sie reagiere und erfahren, wie ich Beziehung heute möchte.

Darum wollte ich zu einer Sexparty

Zwei Monate nachdem ich mich nun aus meiner Höhle gewunden habe, ging es auch schon zu ersten Sexparty meines Lebens. Was mich überzeugt hat? Ganz ehrlich? Ich war verdammt horny und eine so gute Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen – während mir zeitgleich die Nerven flatterten.

Was zieht man auf eine Sexparty an?

Mit der Entscheidung kam auch direkt das passende Outfit zusammen, welches verrückterweise schon seit Jahren in meiner Schublade schlummert: Ein schwarzer Body mit Streifen aus Spitze, die sich kreuz und quer über den Oberkörper spannen. Anprobiert. Mich selbst für sexy befunden. Und prompt die Bestätigung bekommen, dass es noch Tickets gibt und gebucht.

Dann ging die innere Nervosität erst richtig los. Was werden da für Leute sein? Werde ich zufällig außer meinem Kumpel noch weitere Menschen kennen? Was, wenn es Menschen sind, denen ich lieber nicht begegnen möchte? Wie genau läuft eine Sex-Party ab? Was machen die Menschen da so? Was werde ich machen?

Wie läuft eine Sexparty ab?

Ein paar meiner Fragen konnte mein Kumpel beantworten: Es werden so 150 – 200 Menschen dabei sein. Es wird eine Bar geben und elektronische Musik auf dem Dancefloor und in einem Lounge Room. In letzterem kann man Sex haben oder anderen dabei zuschauen. Woah. Mind blowing.

Ich nehme mir vor einfach hinzugehen und zuzuschauen. Vielleicht mit jemandem rumzuknutschen, wenn es sich ergibt. Mehr nicht. Ich will eher eine passive Rolle einnehmen und auf dem Dancefloor einfach Spaß beim Tanzen haben.

Kein Alkohol beim Sex

Meine Kontaktfreudigkeit und meine Yoni haben an dem Abend eindeutig übernommen. Zeitgefühl nicht vorhanden. Scheu nicht vorhanden. Nach vier Stunden das erste Mal die Uhrzeit mitbekommen und erst nach weiteren fünf Stunden die Party verlassen.

Doch eins nach dem anderen. Vor dem Einlass haben wir die ersten Gäste getroffen. Aufatmen: Es sind auch einfach Menschen. Dann erstmal was trinken. Ein Glas Cranberry-Saft in der Hand, um sich daran festzuhalten und die trockene Kehle zu benetzen. Spannenderweise wird auf der Party fast kein Alkohol getrunken, denn die meisten wollen in der Lage sein etwas zu erleben. 

Und dann geht’s los: Sex on the Dancefloor

Erste Gespräche entstehen. Die Tanzfläche wird unsicher gemacht. Ist eigentlich wie eine ganz normale Party. Menschen tanzen. trinken. quatschen und flirten. Ganz normal. Naja, gut manche Outfits sind zum tief durchatmen für mich. Wobei Outfit an mancher Stelle schon fast zu viel gesagt war, von ein Höschen sonst nichts bis komplett in Lack und Leder gehüllt, ist alles dabei.

Nähe entsteht. Kuscheln. Küssen. Voll schön. Alles entspannt. Ohne Erwartungen an die nächsten Schritte und plötzlich die Frage: „Bläst du mir einen?“. Ich bin heiß (in den Räumen fühlte es sich mittlerweile an wie in einer Sauna.). Es wird nicht lange gefackelt und los geht‘s am Rande der Tanzfläche.

Bin immer noch von mir selbst völlig überrascht. Während ich das hier schreibe, habe ich das Gefühl mein Körper durchlebt den Abend direkt nochmal.

So fühlt sich Sex vor Zuschauern an

Andere schauen zu. Ich nehme es kaum wahr. Von der Tanzfläche werde ich zum Lounge Room bugsiert. Wenige Minuten später wird eine Ecke auf der Matratze frei und alle Hemmungen fallen von mir ab. Mann ist vorbereitet, zieht sich ein Kondom über. Ich bin völlig in Ekstase. Verschwitzt. Heiß. Geil. Schwer atmend. Schwebend.

Krasse Erfahrung. Sex mit einem Fremden. Richtig guter Sex auf einer Sex-Party. Und das inmitten von anderen Menschen, die teils selbst Sex haben und anderen, die dabei zuschauen.

Casual Sex ist richtig gut

Ich habe vorher noch gedacht, dass mich gerade letzteres ganz schön aus dem Konzept bringen würde. Doch im Gegenteil: Ich habs ich gar nicht wahrgenommen. Mittendrin und nicht mehr nur dabei.

Danach erstmal wieder eine Runde zu den Techno-Beats tanzen. Den Boden unter den Füßen spüren. Mich spüren. Meinen Körper spüren. Bei mir ankommen. Das Erlebte nachspüren. Die Nacht schreitet voran. Es ergeben sich neue Kontakte. Erste Angebote für das Fortführen der Nacht an anderer Stelle. Verlockend, doch ich bin nicht überzeugt. 

Zweite Runde Sex

Geduldig beobachte ich meinen Kumpel beim Knutschen mit einer heißen Frau. Komme selbst in den Genuss ihrer zarten Lippen. Die beiden küssen sich weiter, ich stehe etwas verloren daneben und bin doch entspannt. Lass die Erfahrungen des Abends durch mich durchfließen und stelle mich langsam aufs nach Hause gehen ein.

Da taucht ein Mann neben mir auf. Er: „Ich find dich heiß. Lass uns Spaß haben“. Ich: „Puh, ich weiß nicht. Ich will eigentlich los“. Doch dann: Er küsst mich. Berührt meine Yoni. Verdammt doch feucht. Er führt mich ins Bad. Hebt mich hoch und nimmt mich so richtig tief, direkt ans Fenster gelehnt. Ich kann nicht widerstehen. Genieße jedes tiefe Eindringen, den schnellen Rhythmus, die Härte seines Schwanzes. Ahhhh….

Ja, das kam alles anders als gedacht. Ich liebe es eben einfach zu fließen und dem, was sich gut anfühlt, zu folgen. So eine positive Erfahrung. Es gab Raum ich selbst zu sein. Raum, die wilde Frau rauszulassen und auch die sanfte. Platz für Nein. Platz für Ja. Raum für Verständnis, Tiefe und vor allem viel Spaß.

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