Kuscheln, Knutschen, Petting, Sex. So läuft der Sex häufig ab, doch das ist nicht das, was sich im Körper abspielt. US-Forscher.innen haben herausgefunden, dass es vier Orgasmusphasen gibt.
Die amerikanischen Sexualforscher William Howell Masters und Virginia Johnson haben in den 60er-Jahren herausgefunden, dass es einen sexuellen Reaktionszyklus gibt. Damit beschreiben sie körperliche und emotionale Veränderungen, die typischerweise auftreten, wenn man sexuell erregt wird. Unsere Autorin Mignon findet: Zu wissen, wie der Körper in den vier Orgasmusphasen reagiert, kann helfen das Sexleben zu verbessern.
Was alle Orgasmen gemeinsam haben
Ziemlich zu Beginn meiner Ausbildung als Sexualberaterin gab es für mich einen Magic Moment: Als mir nämlich bewusst wurde, wie viel ich über mich, meinen Körper und vor allem über den Orgasmus lernen würde. Es gibt Prozesse während der Erregung, die in allen menschlichen Körpern passieren, egal ob bei Männern oder Frauen. Egal welche Art von Orgasmus. Diese Vorgänge lassen sich in vier Orgasmusphasen unterteilen.
Die vier Phasen des Orgasmus
Der sexuelle Reaktionszyklus kennt vier Phasen: Erregung, Plateau, Orgasmus und Auflösung. Sowohl Männer als auch Frauen durchlaufen diese Phasen, auch wenn individuell unterschiedlich. Deshalb ist es zum Beispiel auch eher unwahrscheinlich, dass beide Partner gleichzeitig zum Orgasmus kommen. Außerdem sind die Intensität der Reaktion und die Dauer der einzelnen Orgasmusphasen von Person zu Person unterschiedlich. Diese Unterschiede zu verstehen, kann den Partnern helfen, den Körper und die Reaktionen des anderen besser zu erkennen, um die sexuelle Erfahrung zu verbessern (und langfristig zu genießen).
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Phase 1: Die Erregung
Die erste Phase wird als Zustand der Erregung oder des Verlangens beschrieben. Hier beginnt der weibliche Körper, sich auf den Sex vorzubereiten. Die Erregungsphase kann von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern. Bestimmte Hormone der Frau werden vermehrt ausgeschüttet, das Blut beginnt die Geschlechtsorgane zu durchfluten, und man hat das Gefühl, dass der ganze Körper warm wird. Dabei nimmt die Muskelspannung zu, der Herzschlag beschleunigt sich und die Atmung wird schneller. Auch die Haut kann gerötet sein (auf Brust und Rücken können rote Flecken erscheinen). Die Brustwarzen richten sich erigiert auf. Die Durchblutung der Genitalien nimmt zu, wodurch die Klitoris und die inneren Schamlippen der Frau anschwellen. Die vaginale Lubrikation, das Feuchtwerden, beginnt.
Phase 2: Das Plateau
Mit der Plateau-Phase steigt die sexuelle Spannung noch mehr an. Die in Phase 1 begonnenen Veränderungen werden weiter intensiviert. Viele Frauen können ab dieser Orgasmusphase an nichts anderes denken mehr denken als an die sexuelle Stimulation. Die Herzfrequenz, die Atmung und der Blutdruck steigen weiter an. Die Vagina schwillt durch die erhöhte Durchblutung ebenfalls immer mehr an, und die Scheidenwände färben sich dunkelviolett. Jetzt kann die Klitoris der Frau sehr empfindlich (oder sogar schmerzhaft) werden und zieht sich unter die Klitorisvorhaut zurück, um eine direkte Stimulation durch den Penis zu vermeiden. Manche Frauen in meiner Beratung haben mir erzählt, dass es bei ihnen zu Muskelkrämpfen in den Füßen, im Gesicht und in den Händen gekommen ist. Was nicht verwunderlich ist, da die Muskelspannung in dieser Phase radikal zunimmt.
Phase 3: Der Orgasmus
Das ist oft die Phase, die wir erleben wollen: der Orgasmus. Er ist zwar der Höhepunkt des sexuellen Reaktionszyklus, aber auch die kürzeste Phase und dauert allgemein nur wenige Sekunden. Beim Orgasmus ziehen sich die Vagina, die Gebärmutter, die Beckenbodenmuskeln und manchmal auch die Muskeln am ganzen Körper rhythmisch zusammen. Unwillkürliche Muskelkontraktionen setzen ein. Wobei sich der Blutdruck, die Herzfrequenz und die Atmung auf dem höchsten Stand befinden. Außerdem kommt es zu einer schnellen Aufnahme von Sauerstoff. Teils verkrampfen sich auch erst ab hier die Muskeln in den Füßen und es kommt zu einer plötzlichen, heftigen Entladung der sexuellen Spannung. Am ganzen Körper kann es während dieser Orgasmusphase zu einem Ausschlag kommen, den sogenannten „Sexflush“. Der Ausschlag verschwindet jedoch so schnell, wie er gekommen ist.
Phase 4: Die Auflösung
In der letzten Phase, nach dem Erreichen des Höhepunkts, fängt der Körper an, sich zu entspannen und kommt langsam in seinen normalen Zustand zurück. Die Herzfrequenz, der Blutdruck und auch die Atmung verlangsamen sich wieder auf ihr normales Maß. Geschwollene und erigierte Körperteile nehmen wieder ihre ursprüngliche Größe und Farbe an. Die Auflösungsphase ist durch ein allgemeines Wohlbefinden, verstärkte Intimität und oft auch durch Müdigkeit gekennzeichnet. Einige Frauen sind in der Lage, bei weiterer sexueller Stimulation schnell wieder in die Orgasmusphase zurückzukehren und können daher mehrere Orgasmen erleben. Männer dagegen brauchen nach dem Orgasmus eine Erholungszeit, die so genannte Refraktärphase, in der sie nicht erneut zum Orgasmus kommen können. Die Dauer der Refraktärphase ist bei Männern unterschiedlich und verlängert sich in der Regel mit zunehmendem Alter.
Wir kommen doch öfters
Daher liebe Frauen, seid die Königinnen und lasst Euch verwöhnen… Viel Spaß bei der nächsten Runde.