Kennst du A-Punkt, U-Punkt oder CUV-Zone? Wir erklären dir, wie du diese erogenen Zonen (bei dir) findest und vor allem bespielt.
Vorneweg: Dein ganzer Körper ist eine Lustzone und das größte Lustorgan ist der Kopf! Ohne den würde nämlich vieles gar nicht gehen. Das merken wir, wenn wir Stress haben, uns abgewertet oder traurig fühlen, dann kann sprichwörtlich tote Hose angesagt sein.
Vorneweg: Dein ganzer Körper ist eine erogene Zone und das größte Lustorgan ist der Kopf! Ohne den würde nämlich vieles gar nicht gehen. Das merken wir, wenn wir Stress haben, uns abgewertet oder traurig fühlen, dann kann sprichwörtlich tote Hose angesagt sein.
Die Klitoris ist die Schaltzentrale
Daneben gibt es aber auch am Körper ein paar besondere Knotenpunkte mit vielen Nerven und Rezeptoren darin. Diese machen – richtig stimuliert – aus der Landstraße mit Trecker einen Highway mit Glücksgefühl-Porsche mitten in dein Vergnügungszentrum zwischen den Ohren.
Ein Knotenpunkt davon ist die Klitoris, die wir üblicherweise schon als Perle zwischen Venushügel und oberem Ende der Vulvalippen kennen, wenn wir schon einmal Bekanntschaft mit ihr gemacht haben. Diese Schaltzentrale ist aber viel größer als von außen sichtbar und hat bei ziemlich vielen Punkten ihre Finger im Spiel. Sie ist wie eine Sonne, deren Strahlen innen weit in die Vagina (zu den Deep Spots) und außen an der Vulva bis hinunter zum Anus reichen.
Einzeln oder zusammen bespielt, kann dir das Wunschkonzert an den Instrumenten verzückte Klänge entlocken!
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Vulvas erogene Zone: der U-Punkt
Ein noch etwas geheimer Hotspot der Lust ist der U-Punkt. Er leitet sich vom medizinischen Fachbegriff für Harnröhre ab: Urethra. Man findet ihn außerhalb an der Vulva. Zwischen Klitorisperle und Vaginaeingang befindet sich ein Schwellgewebe rund um den kleinen Harnröhrenausgang. Dort gibt es zahllose Nervenenden, die sehr sensibel und daher stark erregbar sind. Sanftes Streicheln (mit dem feuchten Finger), leichter Druck, kreisende Bewegungen oder Lecken mit der Zunge sorgen hier für ein Hochgefühl.
Bei manchen Menschen wacht er erst richtig auf, wenn es Richtung Orgasmus geht. Wenn man dann auf der Zielgeraden zum Orgasmus auf den U-Punkt drückt, kann das Ganze wie eine Schubrakete noch eine schnellere, explosive Vulva-Va-Va-Voom-Gefühlsdimension hinzubekommen.
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Innere Schubrakete: A-Punkt
Diesen Deep Spot sollte wirklich jeder Mensch kennen, denn er sorgt, wenn man ihn findet, ziemlich verlässlich für Megasmen, also Orgasmen, bei denen einem Hören und Sehen vergeht! Die Abkürzung A-Punkt steht für Anterior Fornix Erogenous Zone – auch AFE-Zone genannt. Entdeckt wurde der Hotspot 2003 von dem aus Malaysia stammenden Gynäkologen Chua Chee Ann.
Der A-Punkt ist jedoch nicht leicht zu finden. Er liegt versteckt im Inneren der Vagina. Wegen seiner tiefen Lage wird er auch Deep Spot genannt. Man selbst kann den erogenen Punkt nur mit einem Dildo erreichen. Für manche Partner*innen ist er auch mit dem Mittelfinger stimulierbar.
Wo liegt der Punkt genau? Und wie stimuliert man ihn? Das und noch viel mehr erkläre ich und Tina Molin in unserem Workshop „Geniale Genitalien“. Alles Infos dazu am Ende des Artikels.
Lustpunkt: P-Punkt
Vom Eingang der Vagina an der oberen Vaginawand entlang und hoch bis zum Uterus, in der Grube zwischen dem Ausgang der Zervix und Vaginawand befindet sich dieser A-Punkt. Den Deep Spot einfach mit sanftem, gleichmäßigem Druck und der „Komm her“-Bewegung mit dem Zeigefinger oder einem Dildo stimulieren, bis sich der mega Orgasmus aufbaut.
Zusätzlich kann man auch dem Posterior Fornix (P-Punkt) erregen. Während sich der A-Punkt zwischen Bauchdecke und Gebärmutterhals (Zervix) befindet, liegt der P-Punkt zwischen Uterus und Rücken, also auf der Rückseite der Zervix. Auch hier sind intensive Orgasmen garantiert, wenn man ihn mit einem langen Dildo wach stößt.
Der G-Punkt ist eigentlich eine Zone
Die Zone, meist G-Punkt genannt, ist eigentlich eine rund 7-10 Zentimeter lange Fläche in der oberseitigen Vagina. Wird der Finger in Richtung Bauchdecke eingeführt, lässt sich das geriffelte Gewebe nach 2-3 Zentimetern sofort erspüren.
Diese Zone wurde nach dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg benannt. Obwohl er der Namensgeber für den G-Punkt ist, sprach auch Gräfenberg stets von „einer Zone“. 1950 bezeichnete er seine Entdeckung als „erogene Zone in der vorderen Vaginalwand, entlang der Harnröhre, die bei sexueller Stimulation anschwillt“.
Du willst mehr wissen? Dann komm in unseren Workshop „Geniale Genitalien“. Alle Infos findest du am Ende des Textes.
Die G-Zone wandert
Die Benennung G-Punkt leitet natürlich zur Verwirrung an, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln der Vagina nach einem bestimmten Superpunkt rumstochert, den es so nicht gibt. Kurz gesagt ist es die gesamte Fläche, die sich toll anfühlen kann bei Stimulation. Und sie ist ein bisschen wanderlustig: Heute hier, morgen dort, kann sie auch zu verschiedenen Tageszeiten mal mehr links oder rechts liegen (und von Person zu Person ohnehin). Sie bleibt aber meist grob in ihrem Areal.
Am besten stimuliert man sie mit den Fingern – glücklich sei, wer eine andere Person dafür hat, die es gut mit einem meint! Und zwar, ebenfalls wie beim A-Punkt, mit einer vaginalen Verführungskunst, also der lockenden, wiederholenden „Komm her“-Bewegung an der rauen Fläche bzw. da, wo man merkt, dass es besonders schön ist. Ansonsten tut es auch ein gebogener Dildo oder G-Punkt (da ist er wieder!)-Vibrator, den man einführt und leicht nach oben gedrückt bewegt. Das alleine kann schon zu mega krassen Gefühlen führen!
Der Burner: CUV-Komplex stimulieren
Aber es wird noch besser: Wenn ihr neben der G-Fläche noch mit der anderen Hand gleichzeitig die Klitoris stimuliert oder jemand dies mit Zunge oder Toy dort tut – herzlichen Glückwunsch, das kann ein 1a Knallerorgasmus werden! Dann habt Ihr nämlich den CUV-Komplex stimuliert.
Was klingt wie ein Autotyp, geht aber noch besser ab: 2014 wollte das italienische Forscherteam der Universität Tor Vergata in Rom eigentlich Fragen rund um den G-Punkt erforschen, dabei haben die Wissenschaftler quasi zufällig ein Lustzentrum der Frau entdeckt. Die sogenannte CUV-Zone (ClitoUrethroVaginal Complex) umfasst gleich drei Regionen: die Klitoris (engl. Clitoris), die Harnröhre (engl. Urethra) und die Vaginawand (engl. Vaginal Wall). Da alle drei Bereiche stark mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen sind, kann eine Stimulierung zum Orgasmus führen.
Der Kniff dabei ist jedoch, dass mindestens zwei der drei Bereich gleichzeitig erregt werden. Die CUV-Zone wird nämlich durch das Zusammenspiel stimuliert. Man erregt also Klitorisperle und den U-Punkt gleichzeitig oder den U-Punkt und die G-Fläche. Das Wechselspiel der erogenen Zonen löst den Orgasmus aus. Und, so sagt man, es habe magische Kräfte, euch in den siebten Himmel zu katapultieren.
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Und hier noch einige Tipps für Sextoys von Dr. Nadine Beck und Tina Molin
Dr. Nadine Beck hat Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte studiert, als Journalistin, Autorin, Fotografin und Kuratorin von Ausstellungen gearbeitet. Sie ist zertifizierte Sexualtherapeutin und -beraterin, Sexpertin, Aufklärerin, Künstlerin und Verfechterin für die Enttabuisierung von Sexualität, Lust und Masturbation. 2019 kam als Teil ihrer Doktorarbeit zur Kulturgeschichte des Vibrators von ihr das Buch „Plug + Play. 150 Jahre Vibrator. Ein Jubelband“ heraus.
Teile ihrer Sammlung historischer Sexspielzeuge sind als Kunstinstallation im NFT/Erotic Art Museum in Hamburg zu sehen.