Wir sind immer wieder überrascht, wie viel Frauen immer noch Team Tampon forever sind. Dabei gibt es so viele neue Menstruationsprodukte, die das Leben leichter machen können.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – gerade, wenn um es um die alltäglichen Dinge geht und ganz speziell, wenn es um unsere Menstruation geht. Die Welt scheint sich in zwei Lager zu spalten: Die Tampon-Fraktion (Platz 1 in Deutschland) auf der einen und die Binden-Front auf der anderen Seite. 

Umweltfreundliche Menstruationsprodukte

Aber wie bei vielem lohnt es sich auch hier, Ausschau nach Innovationen auf dem Markt zu halten – auch der Umwelt zuliebe! Das umweltfreundlichste, was es im Moment als Material gibt, um die Menstruationsflüssigkeit aufzufangen, sind Menstruationsslips

Die schön schicken bis simpel stylischen Höschen kommen in allen möglichen Farben, Größen und sexy Spitzen-Varianten daher und machen unseren herkömmlichen Konzepten echte Konkurrenz. Sie halten sehr lange und erstaunlich dicht. Ich habe es ausprobiert und kann als Vertreterin der Super-Duper-Plus-XL-Tampons sagen: Da geht was! Beziehungsweise da geht nix durch, erstaunlich! 

Wiederverwendbare Tampons

Nach Gebrauch kurz kalt abgespült, in die Wäsche, fertig. Für jeden Po und jede Passform gibt es Höschen, auch mit einclipbaren Stoffteilen samt wasserdichtem Transporttäschchen für unterwegs, wenn es dann doch mal länger dauern sollte. 

Mittlerweile gibt es sogar Starter-Boxen für Menstruations-Anfänger:innen – ich hätte sie mir damals definitiv gewünscht, statt Armeen von Slips und Hosen der Göttin der unauswaschbaren Blutflecken zu opfern. Apropos auswaschbar: Dieser Trend hat sich auch auf der Deutschen liebste Menstruationsprodukte ausgewirkt; mittlerweile gibt es Tampons und Binden auch in der wiederverwendbaren Version. 

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Menstruationstassen

Seit einiger Zeit sind auch die Menstruationstassen groß im Kommen, die einen echt guten Job machen. Das sind etwa walnussgroße Becherchen aus Silikon mit einem kleinen Rückholzipfel oder -ring am unteren Ende. Sie werden (mit ein bisschen Übung, es gibt da verschiedene Falttechniken) in die Vagina eingeführt und fangen dort an der Portio, also dem Uterusausgang, das Menstruationsblut auf. 

Ich habe mehrere davon in Gebrauch, es reicht, sie einfach abzuspülen und kurz in einem Becher mit kochendem Wasser zu übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, dann sind sie wieder fit und steril für die nächste Runde. Durch diese Wiederverwertbarkeit sind sie schön nachhaltig. 

Ideal für Periodensex: Softtampons

Weniger nachhaltig, aber trotzdem nützlich, sind Softtampons. Die Müllproduktion ist (noch) der einzige Nachteil bei diesen kleinen Dreiecken aus Schaumstoff. Sie sind leicht einzuführen und zu entfernen, halten wirklich super dicht, man spürt sie nicht und man kann ganz hervorragend Menstruationssex damit haben. Aber: Es muss halt leider eine sterile Verpackung um jeden Einweg-Tampon und das macht Abfall. 

Doch machen wir uns nichts vor: Müll produzieren Slipeinlagen, Binden und Tampons auch. Die sind übrigens nicht mehr so schlecht wie ihr Ruf: Öko-Test hat 2022 insgesamt 19 verschiedene Tampons auf Herz und Nieren getestet und erfreulicherweise keine giftigen Bleichmittel, kein Formaldehyd oder umweltschädliche, chlorierte Kunststoffe in den Verpackungsfolien oder im Tampon mehr entdeckt, auch keine optischen Aufheller oder Umweltgifte aus Tensiden. 

Worauf achten bei Menstruationsprodukte?

Am besten für die Umwelt und unsere empfindliche Vaginalschleimhaut sind Produkte aus Bio-Baumwolle und bei Binden und Slipeinlagen solche ohne Plastik (gerade für Pilze und bakterielle Infektionen eine fantastische Brutstätte!) und wegen der Allergiegefahr lieber sowieso alles ohne Duftstoffe. Grundsätzlich gilt: immer die kleinstmögliche Größe bei Tampons nehmen. Wer schonmal einen nur halb vollgesogenen Tampon herausziehen wollte, weiß, was ich meine. Das kann durch die trockene Schleimhaut Miniverletzungen geben und damit Einfallstore für Keime – nicht schön!

Auch (lebens)wichtig: Nix länger als 4 – 6 Stunden im Körper lassen, sonst können durch einige ganz gewiefte Bakterien Zersetzungsprozesse anfangen, die giftige Stoffe für den Körper produzieren und das Toxic Shock Syndrom auslösen können. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Laufen lassen: Free bleeding

Es geht aber auch unten ohne: Wer nahezu ganz auf Menstruationsprodukte verzichten möchte, kann sich auch im „free bleeding“ üben, dem kontrollierten Einhalten und Ausscheiden der Menstruationsflüssigkeit. Allerdings ist das nichts für Anfänger:innen und braucht viel Selbstbeobachtung und spüren des Körpers. Gerade für die Arbeit im Homeoffice ist es aber eine durchaus interessante Alternative. 

Starke Schmerzen: Auf Endometriose checken lassen

Wenn es übrigens mit der Regelmäßigkeit der Periode auffällig hapert, die Menstruation extrem schmerzhaft und viel ist und euch Rücken- und oder Unterleibsschmerzen (auch außerhalb der Regel) ärgern, wäre ein Check von gynäkologischem Fachpersonal keine schlechte Idee. Es könnte sich nämlich um Endometriose handeln, das sind Uterusschleimhautzellen, die außerhalb des Uterus für entzündlichen Ärger sorgen. Endometriose ist an und für sich meist nicht gefährlich, kann aber gerade Richtung Kinderwunsch Probleme bereiten und auch das generelle Wohlbefinden sehr stark einschränken. 

Gegen Schmerzen: Strom

Auch ohne Endometriose kann die Periode schmerzhaft sein. Hier sind gerade nicht nur tragbare Wärmflaschengürtel neu auf dem Markt, sondern auch kleine, relativ preisgünstige Geräte, die mit schwachen Elektro-Impulsen die Schmerzsignale im Gehirn blockieren können. 

Die sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation, kurz Tens, kennen manche bereits aus dem Sportbereich, sie sind aber gerade in der Schmerztherapie keine Neuheit mehr. Tens hindert uns zwar nicht daran, unser Eigengewicht an Schokolade essen zu wollen oder aufkommende Mordfantasien im sozialen Nahbereich zu hegen, kann aber nachgewiesenermaßen den Perioden- und Rückenschmerzen lindern. 

Dazu klebt man kleine Elektroden auf den Unterbauch und lässt ein Mini-Gerät durch diese Strom pulsieren. Der reizt die Nerven, die die Schmerzsignale zum Rückenmark senden und blockiert die Weiterleitung dieser Signale ans Gehirn, ergo: ein schwächeres Schmerzempfinden und damit potenziell weniger Bedarf an schmerzstillenden Medikamenten. Die Ergebnisse sind wie immer individuell – aber wenn Bruce Lee mit Tens seine Bauchmuskeln zum Waschbrett stimulieren konnte, sind sie für meine Regelschmerzen allemal ein Versuch wert! 

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