Tantramassage: sinnliche Berührung und Intimität
Eine Tantramassage ist ein besonderes Erlebnis und viel mehr als Sex: Erfahre hier mehr über die spirituelle Erfahrung und die Wirkung auf Körper und Seele.
Die einen schwören darauf, dass man zu einem einmaligen Orgasmus kommt. Andere behaupten, dass diese neue Art der Berührung bei sexueller Unlust helfen soll. Die Rede ist von der Tantramassage. Doch was kann man sich darunter vorstellen? Worin unterscheidet sich die Tantramassage vom klassischen Tantra? Und wie genau läuft sie ab? Wir geben dir einen Einblick in die besondere und sinnliche Massagetechnik.
Was haben Tantramassagen mit Tantra zu tun?
Fakt ist: Diese Massagen sind technisch gesehen kein Teil der tantrischen Tradition. Die Tantramassage-Technik entstand erst im 20. Jahrhundert. Die tantrische Massage ist ähnlich wie eine normale Massage, verwendet aber bestimmte Techniken zur Entspannung und Selbsterforschung, die aus alten Traditionen stammen. Elemente aus Yoga, Bioenergetik und Sexualtherapie werden bei der Technik kombiniert. Auch wenn Tantra nicht mit Tantramassagen gleichzusetzen ist, gibt es ähnliche Prinzipien: Ein Gefühl der Einheit zwischen dem Geber und dem Empfänger zu schaffen und die Energiekanäle im Körper zu öffnen. Bei Tantra findet kaum Berührung mit dem Gegenüber statt. Bei einer solchen Massage hingegen werden Körperteile und besonders der Intimbereich sanft berührt und erkundet.
Worum geht es – was ist das Ziel?
Ziel ist es, die Lebensenergie zu wecken und freizusetzen. Ein Orgasmus steht bei der Tantramassage nicht im Vordergrund – es kann aber dazu kommen. Und zwar heftig! Einige berichten, dass dadurch eine ganz besondere Form der sexuellen Ektase erreicht wird. Dabei ist die Tantramassage viel mehr als „nur“ eine Massage – sie ist ein besonderes Erlebnis für Körper und Geist. Sanfte Berührungen, Streicheln und Energiearbeit bringen die sexuelle Energie zum Fließen!
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Wie sieht der Ablauf einer Tantramassage aus?
1. Vorbereitungen
- Vorgespräch: Kommuniziere deinem Gegenüber ehrlich deine Ängste, Freuden, Erwartungen. Das kann dein/e Partner/in sein oder ein/ Tantra-Masseur/in
- Stelle sicher, dass du genügend Zeit ohne Ablenkungen hast. Eine Tantra-Session kann bis zu 3 Stunden dauern.
Bei einer Tantra-Massage dürfen alle Sinne angeregt werden:
- Riechen: Räucherstäbchen verbrennen oder ätherische Öle verwenden.
- Ambiente: Kerzen anzünden oder das Deckenlicht weicher machen. Verdunkelungsrollos verhindern, dass Straßenlaternen und Scheinwerfer ablenken. Du kannst auch Augenbinden verwenden.
- Unterlagen: Wenn die Tantramassage auf dem Bett stattfindet, entscheide dich für Bettwäsche aus natürlicher Baumwolle, da sie deine Haut nicht irritiert. Halte mehrere Handtücher bereit. Einige Frauen können während einer Yoni-Massage ejakulieren, sodass es sehr nass werden kann.
- Öle: Du kannst reine Bio-Öle für den Körper verwenden, so wie Kokosöl oder Babyöl. Beschränke dich auf natürliche Gleitmittel für den Vaginalbereich.
- Hören: Bereiten eine Playlist mit entspannender oder sinnlicher Hintergrundmusik vor.
- Temperatur: Achte
nzuletzt auf eine angenehme Temperatur und Gemütlichkeit im Raum.
2. Einladungsritual
- Es ist wichtig, eine Tantramassage durch ein Einladungsritual zu eröffnen.
- Setzt euch gegenüber und schaut euch in die Augen. Stelle dir vor, wie ihr euch seelisch verbindet
- Schließe sanft deine Augen und meditiere in Stille über deine Absicht.
- Atme tief durch und entspanne dich.
3. Start der Erkundung
- Man startet mit sanften und respektvollen Berührungen des Körpers
- Der Intimbereich wird erkundet (Yoni bei der Frau, Lingam bei dem Mann, bei längeren Sessions wird auch der Analbereich erkundet und massiert)
- Die Lust wird erforscht
- Massage des Analbereichs
Was ist der Unterschied zu anderen (sinnlichen) Massagen?
Eine Tantramassage ist ein tantrisches Werkzeug, dass das sexuelle Wohlbefinden erforschen und unterstützen soll. Es ist eine ganzheitliche Massage des Körpers und der Genitalien mit vielen wohltuenden Wirkungen. Die wichtigsten Aspekte sind:
- Heilung von emotionalem Trauma
- Linderung von Verspannungen
- Sexuelle Erforschung
- Erkundung der Lust
- Steigerung der Lebenskraft
Die Tantra-Massage ist speziell darauf ausgerichtet, die sexuelle Energien und Sinnlichkeit zu wecken. Sie kann eine zutiefst ermächtigende Erfahrung sein und sowohl Frauen als auch Männern helfen, sich mit ihrer eigenen Sexualität und Sinnlichkeit wieder zu verbinden.
Aus welchen Teilbereichen besteht sie die tantrische Massage?
Yoni-Massage
Der Begriff „Yoni“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Quelle“, sodass es sich bei einer Yoni-Massage im Wesentlichen um eine Massage der weiblichen Genitalien handelt. Sie soll Stress und Spannungen abbauen, die Durchblutung verbessern. Yoni-Massagen können von einem Partner oder von einer professionellen Masseurin durchgeführt werden.
Lingam-Massage
Eine Lingam-Massage richtet sich speziell an die männlichen Genitalien. Das Ziel der Lingam-Massage ist es, ein Gefühl der Freude und Entspannung im ganzen Körper zu erzeugen. Der/die Therapeut:in beginnt in der Regel mit einer Massage der Oberschenkel, des Bauches und des Gesäßes. Sobald der Mann erregt ist, beginnt der oder die Gebende, sich auf den Lingam (Penis) und die Hoden zu konzentrieren und diese zu massieren.
Was bewirkt eine Tantramassage?
Spirituelle Erfahrung
Eine tantrische Massage ist eine sehr spirituelle Erfahrung, die dir helfen kann, dich mit deinem Körper zu verbinden und dich für neue Ebenen der Lust zu öffnen. Für Frauen kann eine tantrische Massage besonders wohltuend sein, weil sie hilft, den Beckenbereich zu öffnen und den heiligen Punkt (G-Punkt) zu erwecken. Wenn dieser Bereich geweckt wird, kann dies zu intensiven Orgasmen und erhöhter sexueller Lust führen. Eine Tantramassage kann auch dazu beitragen, die Durchblutung der Beckenregion zu erhöhen und die allgemeine Durchblutung zu verbessern.
Blockaden lösen
Ebenfalls kann eine tantrische Massage auch unterdrückte Gefühle und Blockaden lösen und neue Energie freizusetzen. Sie hilft dabei, den Fluss der Energie im ganzen Körper zu erhöhen und kann tiefe Gefühle der Intimität und Verbindung zu deinem Partner erzeugen.
Fazit
Eine Tantramassage ist ein ganz besonderes Erlebnis. Vielleicht braucht es etwas Überwindung und Mut, sich eine zu buchen, doch dieser Schritt raus aus der Komfortzone kann sich sehr lohnen und die eigene bzw. gemeinsame Sexualität sehr bereichern.
Text: Jove
Foto: shutterstock.com / AlexanderLipko
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