Katja setzt die Pille ab und hat nun plötzlich ganz viel Lust auf Sex. Anders als ihr Mann. Hier erzählt sie, was das in ihr ausgelöst hat, dass sie mehr Lust hat als er und wie sie trotz des Libido-Gefälles lustvoll lebt.  

Ich komme gerade frisch aus der Dusche, die Luft ist noch warm und feucht vom heißen Wasser. Der letzte Höhepunkt von meinem Solo-Sex ist noch nicht lange her. Eigentlich müsste mein Körper noch erfüllt sein, doch ich habe schon wieder Lust! Auf Sex. Mit meinem Mann. 

Mehr Lust ohne Pille

Vor wenigen Wochen habe ich die östrogenfreie Pille abgesetzt. Nach den Schwangerschaften und den Geburten hatte ich damit begonnen, um zu verhüten. Im Nachhinein eine sehr wirksame Methode, denn das kleine Ding hatte mich quasi auf „lustlos“ geschaltet. 

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Ja, ich will

Im turbulenten Familienalltag mit zwei kleinen Kindern ist mir das aber gar nicht wirklich aufgefallen. Bei meinem Partner natürlich schon, aber keine Lust zu haben, ist doch sowieso „frauentypisch“. Erstrecht mit kleinen Kindern!  

Ich liebe meine neue Lust

Doch jetzt stehe ich da: Nackt im Badezimmer und spüre ein Lusterwachen in mir, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Mein Körper schreit quasi das Wort „Nachholbedarf“. Es ist, als ob mich die Lust überrennt und ich weiß nicht mehr wohin damit. Noch nie zuvor hatte ich so viel Verlangen in mir, Träume, erotische Fantasien! 

Das Lustgefälle in meiner Partnerschaft dreht sich binnen kürzester Zeit um hundertachtzig Grad. Plötzlich bin ich diejenige, die mehr Sex will. Ich, die Frau! Diese Position innezuhaben, ist zum einen neu für mich, wobei das nicht das Problem ist. 

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Mehr Lust als er

Mein Mann hat ein großes Problem damit. Mehr. Anders. Öfter. Diese Worte scheinen so schön und Glücks versprechend, bis zu dem Moment, in dem man sie zusammen mit der Unzufriedenheit von nicht erwiderter Lust spürt. Anstatt das Erwachen meiner Lust mit mir zu feiern und zu genießen, legt mein Mann den Rückwärtsgang ein.

Ich schäme mich für meine Lust

Je mehr er sich zurückzieht, desto mehr zweifel ich an mir als Frau. Ein neues Gefühl gesellt sich zu meiner Lust: Die Angst, zu viel zu sein. Jeder Versuch, gemeinsamen Sex zu initiieren, jeder Versuch, meiner Lust mit ihm nachzugehen, der ins Leere läuft, wird zur Bestätigung dessen. Schmerzhafte Ablehnung: Als Frau. Und als Frau, die Lust empfindet.  

Die Spirale dreht sich weiter. Ich ziehe mich zurück, um der möglichen nächsten Abweisung gänzlich aus dem Weg zu gehen. Wir haben weniger Sex denn je. Irgendwie ziemlich verfahren die ganze Sache. 

Leider kommt man in den Momenten nagender Zweifel, ob man noch attraktiv genug ist, gewollt, begehrt, sexy ist, nicht auf die Idee, nach Statistiken zu googeln. Schade, denn wenn ich es getan hätte, hätte ich es lesen können – schwarz auf weiß: 

Frauen haben genauso viel Lust wie Männer

Erstens: Es ist schlichtweg falsch, dass Frauen weniger Lust haben als Männer. Diese Annahme ist ein gesellschaftlich geprägter und erfolgreich weitergegebener Glaubenssatz unserer Gesellschaft.

Hier der Link zur Podcastfolge – Mehr Lust

Zweitens: Unterschiedliche Bedürfnisse nach Lust in Partnerschaften und Ehen kommen häufiger vor als Ausgeglichenheit. Libidogefälle sind also eher die Regel als die Ausnahme. 

Das Problem war nie die Lust oder das Zuviel an Lust, sondern meine tief verinnerlichte Annahme, dass ich als Frau, nicht so viel Lust haben sollte.  

Selbstbewusstsein statt Scham

Hätte ich damals, um das Lustpotenzial von Frauen gewusst, dann hätte es mir einige qualvolle Selbstzweifel erspart. Ich hätte die eigene Lust als Geschenk begriffen, als Geschenk des Lebens. 

Ich hätte besser mit der Situation, diejenige zu sein, die mehr Lust hat, umgehen können. Wie? Indem ich das Gute gespürt hätte, anstatt mich deshalb schlecht zu fühlen. 

Meine 3 Tipps für einen besseren Umgang mit der eigenen Lust

Wie mehr Selbstanerkennung funktionieren kann, ist sicherlich unterschiedlich. Aus meiner Erfahrung heraus helfen die folgenden drei Punkte enorm:

Raus aus der Opferrolle 

Das Gefühl ihn für Sex zu brauchen, ist kein schöner Gefühlszustand. Man ist bedürftig. Es ist fast so, als ob einem etwas fehlt, um komplett und vollständig zu sein. Wenn wir uns dem Gedanken hingeben, dass wir etwas brauchen, dann baden wir quasi in der Bedürftigkeit und machen alles nur noch schlimmer. Das Drama nimmt seinen Lauf und wir werden immer kleiner statt größer. Von Strahlkraft keine Spur. 

Derjenige, der Sex möchte, ihn aber nicht bekommt, ist immer in der schwächeren Position. Bedürftigkeit ist unsexy. Alle Gedanken und Handlungen aus der Bedürftigkeit heraus werden nicht zu den Ergebnissen führen, die du haben möchtest. Ein Krisengespräch in dieser Stimmung zu starten, ist nicht gut. 

Komme erst in eine bessere Stimmung. Komme in deine Kraft. Dann hast du die Ausstrahlung und das Feingefühl für das Gespräch, das dich vielleicht viel Überwindung kostet. 

Erlaube es dir

Du fragst dich jetzt vielleicht: Was erlauben? Den Sex? Die Orgasmen? Die Lust? Ja, das auch, aber vor allem werde zur Befreierin deiner Lust. Übernimm die Verantwortung für deine Lust! Ersetze die einschränkenden Glaubenssätze und das beginnt mit der bewussten Entscheidung, sich die eigene Lust, Erregung, Sinnlichkeit, Wünsche, Orgasmen, einfach alles, was damit zu tun hat, zu erlauben.  

Meiner Veränderung begann, als ich mir folgende Erlaubnis gab: Mein Körper darf jeden Orgasmus erleben, den er erleben möchte.

Lass diese Worte auf dich wirken und wenn du wirklich eine Veränderung möchtest, dann gib dir ebenfalls eine lebensverändernde Erlaubnis. 

Mehr statt weniger

Fülle dich selbst auf mit dem, was du brauchst. Wie gesagt, Bedürftigkeit ist unsexy und der beste und durchaus lustvollste Weg heraus ist, dass du dir selbst das gibst, wonach dein Körper ruft.  

Ich sage: ein Hoch auf deine Hände, deine Fantasien und Toys, die du vielleicht nach dem Versprechen an dich, ganz anders einsetzt und erlebst. Jeder Orgasmus, den du dir schenkst, jede Fantasie, die du mit in den Solo-Sex nimmst, wird dich auftanken und dir Kraft und damit auch Strahlkraft schenken. 

Ein Honeymoon mit sich selbst! Mehr von dem spüren, wonach sich dein Körper sehnt, wird das Verhältnis zu dir selbst verbessern. Das ist nach meinem Verständnis pure Selbstliebe und genau die zu spüren und zu zelebrieren macht den Unterschied. Du bist es einfach wert.