Mona: Aus dem Geschirrschrank in die Vagina

Vor einiger Zeit hörte ich wie sich zwei Frauen über etwas mir völlig Unbekanntes unterhielten: Menstruationstassen. Die eine klagte, dass es bei ihr nicht funktionieren würde und die andere meinte, es würde schon gehen aber sie würde so stark bluten, dass es überlaufen würde. Schamlos wie ich bin, musste ich da direkt mal nachfragen. Was ist denn das, eine Menstruationstasse?

Der Test

Danach hörte ich immer wieder von diesem neuen Trend und sogar bei Facebook wurde ich mit Werbung bombardiert. Also habe ich mir so eine Tasse kommen lassen und ausprobiert. Da ich bereits ein Kind habe und über 35 bin, habe ich Größe L bestellt. Das Ding ist ganz schön groß, lässt sich aber gut in die Vagina einführen und ist nach einer kurzen Weile auch nicht mehr zu spüren.

Nach einem halben Tag presse ich den Beckenboden nach unten und bekomme den Zipfel der Tasse mit zwei Fingern zu fassen, dann drücke ich das Ende etwas zusammen. So löst sich der Unterdruck und ich kann die Tasse leicht rausziehen. Sie ist halb voll und ich kann sie leicht säubern.

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Ja, ich will
Das Fazit

Als ich einer Freundin davon erzähle, schüttelt sie fassungslos den Kopf. Beim näheren Gespräch kamen wir dahinter, dass sie vor allem das Wort Tasse stört. Ähnlich wie bei mir anfangs, hatte sie das Bild einer Teetasse im Kopf, in der man sein Blut auffängt. Nachdem wir uns auf „Menstruationsgefäß“ als Bezeichnung geeinigt haben, wuchs ihr Interesse dann doch. Das erinnerte sie dann eher an ein Gefäß für Rituale, in dem der heilige Saft gesammelt wird. Eine schöne Vorstellung, wie ich finde.  Insgesamt kann ich sagen, dass ich gut mit der heiligen Menstruationstasse zurechtkomme und es für mich eine angenehme Alternative zu Tampons ist.

Suki: Die kleine Tasse „Cynthia“

„Tschuldigung kannst Du mir eine Binde oder ein OB leihen“, frage ich auf der Toilette. Die Antwort lässt mich erstaunen: „Leider nein, ich verwende eine Menstruationstasse“. Eine was?, frage ich mich. Später google ich und finde heraus, dass es endlich eine Innovation im Bereich Damenhygiene gibt.

Ich kaufe die Kleine (S) von Lunette* für 30 Euro. Ehrlich gesagt, weil sie so ein hübsches Aufbewahrungssäckchen hat und so stylisch designt ist. Sowas mag ich. Später erfahre ich, dass sie von der finnischen Gründerin Heli Kurjanen herstellt werden, das gefällt mir gleich noch viel besser.

Einen Zyklus liegt die Neuanschaffung herum, denn ich greife doch lieber zum Gewohnten. Früher habe ich die klassichen Tampons und Binden aus der Drogerie benutzt, doch inzwischen kann ich die kaum noch verwenden, weil sie meine Vagina austrocknen. Ich bin daher auf Bio-Produkte umgestiegen. Die Binden finde ich super, aber die Tampons sind wirklich schwer einzuführen, weil ihnen die (chemische?) Beschichtung fehlt. Daher bin ich schon eine Weile auf der Suche nach einer Alternative zu Tampons. Nun also die Menstruationstasse.

Der Test

Beim nächsten Zyklus ist es soweit. Ich koche sie zuerst 20 Minuten aus. Wie empfohlen in einem Schneebesen, damit sie keinen Schaden nimmt. In die Hand nehme ich sie immer nur mit frisch gewaschenen Fingern, schließlich will ich mich nicht selbst mit irgendwas anstecken. Gleitmittel drauf, herzförmig falten und los geht’s.

Oder auch nicht… Schon das Einführen ist echt schwierig. Ich schiebe und schiebe, weiß nicht, ob es passt. Drehen kann ich sie, sollte also passen. Denke ich. Nach ein paar Stunden fängt es zu schmerzen an, wie bei einem schlecht sitzenden Tampon. Also wieder raus damit. Ich ziehe an der Lasche, nichts tut sich. Fester und fester. Ich ärgere mich, sehe mich das Ding schon bei der Frauenärztin rausnehmen lassen müssen, schließlich macht es plopp. Draußen ist es, aber der gesamte Inhalt hat sich blutrot ins Klo ergossen.

Gebrauchsanleitung lesen, bildet. Dort steht wie das Rausnehmen richtig geht. Ich pausiere und gehe mit neuem Mut das Ganze einen Zyklus später nochmal an.

Diesmal schon routinierter und tiefer. Doch leider klappt die Tasse immer schon im engen Anfang der Vagina auf. Dort sitzt sie dann quer und lässt sich nicht mehr bewegen. Ich probiere es so lange, bis es klappt (hier geht’s zur Video-Anleitung).

Fazit

Irgendwie schmerzt sie immer und drückt. Ich vermute meine trockenen Schleimhäute sind schuld daran. Schade, denn das Rausnehmen geht inzwischen easy. Dennoch entschließe ich mich das Experiment abzubrechen. Ich bin traurig, denn die Menstruationstasse ist viel praktischer, umweltschonender und billiger, aber ich bleibe erstmal bei meinen Bio-Binden.

* Zum Testen wurde uns ein Testgerät temporär zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist davon unabhängig.

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