Ich muss ja zugeben, dass ich wahnsinnig gerne über Sex rede und Dirtytalk mag. Und da ich mich ja gerade mit der sexuellen Flaute befasse, ist mir doch aufgegangen, dass oft auch die mangelnde Kommunikation zwischen Partnern ein Problem darstellt. Die einen erwarten von ihrem Partner, dass er/sie ihre/seine Gedanken und Wünsche erraten kann. Das ist natürlich Blödsinn. Wir können unserem Partner nur bis vor den Kopf gucken und nicht hinein. Die Anderen trauen sich schlicht nicht, bestimmte Dinge aus bzw. anzusprechen. Entweder aus Angst, was der andere von uns halten soll, wenn wir erzählen, dass wir im Bett gerne mal was auf den Arsch kriegen wollen oder er davon träumt, ihre Wäsche anzuziehen. Wieder andere möchten im Boden versinken, wenn sie nur so unanständige Wort wie ficken, Muschi oder Schwanz aussprechen sollen.
Die richtigen Worte beim Dirtytalk finden
Also bevor wir über unsere wilden Gangbang-Fantasien in der Football-Umkleide nach dem Superbowl erzählen, sollten wir erstmal mit unserem Partner eine gemeinsame Sprache entwickeln. Welche Worte wollen wir hören und welche auf gar keinen Fall. Ein schönes Beispiel dafür ist allein schon die Benennung unserer Genitalien. Ich persönlich mag am liebsten für meine kleine Lustspalte die Worte Muschi und Pussy. Wenn es richtig heiß zur Sache geht, komme ich auch mit Fötzchen oder sogar Fotze zurecht. Ich würde es sehr befremdlich finden, wenn mein gegenüber sie beim Dirtytalk als Vagina oder Scheide bezeichnet. Das ist zwar fachlich richtig aber verdammt unsexy. Das Wort Möse mag ich persönlich auch überhaupt nicht. Da muss ich sofort an ein schrecklich haariges, schnappendes Biest denken. Das ist – wie gesagt -, meine persönliche Meinung.
Beim Mann kann im richtigen Moment, in dem er gerne Schwanz oder Fleischprügel hören würde, das Wort Pullermann oder Penis zu einer augenblicklichen Erschlaffung führen, als hätte sie ihm einen Eisbeutel zwischen die Beine gelegt.
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Ja, ich will
Auch ist es eine wichtige Frage, wie man den Akt selber bezeichnet. Liebe machen mag ja schön klingen aber ganz ehrlich, manchmal ist es doch eher ficken, vögeln oder hergenommen werden. Was für wen passt, ist sehr individuell und das sollte vor dem Dirtytalk abgeklärt werden. Denn im Schlafzimmer und beim Vorspiel kann die richtige Ansprache alle Pforten öffnen oder für immer schließen. Die passenden Worte starten ein Feuerwerk an Kopfkino.
Aber die Wahl der richtigen Dirtytalk-Worte ist schwierig. Ein weiteres schönes Beispiel dafür sind Drecksau und Dreckstück. Ich habe mit vielen Freunden über diese Worte sinniert. Ich persönlich finde Drecksau ganz schlimm, da es für mich extrem abwertend ist. Dreckstück dagegen finde ich im richtigen Moment sehr sexy. Ich kenne aber genug Menschen, die das genau umgekehrt empfinden. Für die ist das Stück zu objektivierend und ein völliger turn off. Wieder anderen finden beide Wörter völlig untragbar.
Die absoluten No Gos
Auch wenn es vielleicht hilft, bestimmte Sachen beim Namen zu nennen, ist ein völliges No Go beim Dirtytalk jede Form von Babysprache. Ein „mut du den Pipi Kussi geben, dann können wir Bumbum machen“ ist nur akzeptabel, wenn sie das unanständige Kindermädchen ist und er in zeltgroßen Windeln steckt. Sex findet unter Erwachsenen statt und so sollte dann auch die Sprache sein.
Aber auch zu harte Worte können an der falschen Stelle nicht gerade zielführend sein. Seine schüchterne Partnerin als geile, verdorbene Schlampe zu bezeichnen, wird sie sicher nicht aus der Reserve locken. Ganz im Gegenteil.
Das Fazit
Immer wieder bin ich fasziniert von der Kraft unserer Sprache und seiner einzelnen Worte. Wörter können einen samtweich wiegen und streicheln wie eine Feder, der Zündschlüssel unserer Lust sein, aber auch härter treffen als eine Faust ins Gesicht. Daher ist es zwischen zwei Menschen essenziell eine gemeinsame Dirtytalk-Sprache zu kultivieren, die beide auf Touren bringt. Da hilft es, immer wieder mal nachzufragen, ob diese oder jene Ausdrucksweise angenehm oder passend sind. Und wenn man seine Scheu abgelegt hat und ein paar Mal die unanständigen Worte ausgesprochen hat, ist es auch ganz einfach im Bett dem Liebesten ins Ohr zu flüstern „Los Dreckstück, fick mich richtig durch!“ Dem Wunsch wird er dann sicher gerne nachkommen.
War schon immer von Sex und der Macht, die er mit sich bringt, fasziniert. Wild, frei und selbstbestimmt liebte und lernte sie all die aufregenden Seiten von Sex kennen. Sie hat als Stripperin, Performerin, Domina und Model gearbeitet. Dann wurde sie Mutter und Sexological Bodyworkerin. Heute veranstaltet sie erotische Kuschelpartys und Sexpartys nur für Frauen. Ihre sexuelle Orientierung bezeichnet Mona als prosexuell – sie probiert alles aus. Mit ihrer offenen und verspielten Art will sie andere Frauen inspirieren, die eigene Sexualität kennen- und lieben zu lernen. (Foto: Victor Hensel-Coe)